100. Spieleabend in der KÖB Sankt Gallus

Interview mit Initiator Andreas Ufer anlässlich des Jubiläums:

Wie kam es zu der Idee, seitens der Gallusbücherei einen Spieleabend anzubieten?
Als ich 2016 die Leitung der Bücherei übernahm, nutzte ich schon länger mit meiner Familie das gesamte Medienangebot. In welchem Bereich könnte ich mein Know How wohl am besten einbringen? Der Spielebestand sprang mir sofort in die Augen, denn mein Hobby sind seit je her Brett– und Kartenspiele. Das neue Ehrenamt mit meinem Hobby zu verknüpfen und die Bücherei gleichzeitig zu einem sozialen Treffpunkt werden zu lassen, lag nach einigen Überlegungen für mich auf der Hand.

100 Spieleabende in den letzten fünf Jahren. Das ist eine stolze Bilanz.
Ja, das stimmt. Es freut mich, dass die Veranstaltungsserie sehr schnell an Bedeutung gewonnen hat und das Interesse und die Nachfrage groß ist. Angefangen mit monatlichen Treffen sind wir schon recht bald in einen vierzehntägigen Rhythmus gewechselt. Der leider durch die Begegnungsbeschränkungen erheblich ausgebremst wurde. Ende Juli 2021 konnten wir wieder starten und seitdem ist das Team wieder regelmäßig im Einsatz.

Wie wird ein solcher Spieletreff denn vorbereitet?
Im Büchereiteam gibt es eine Gruppe von acht Personen, die am Veranstaltungsabend selbst den Aufbau von Tischen und Stühlen im Pfarrsaal, bei großem Andrang auch in den Büchereiräumen übernehmen. Die Wege zum Spieletreff sind gekennzeichnet, damit uns jeder finden kann. Aktuell neue Spiele und traditionelle Klassiker werden aus der Bücherei entliehen und zur Auswahl bereitgestellt. Natürlich können auch eigene Spiele mitgebracht werden. Wenn die Spielinteressierten dann um 19 Uhr eintreffen, bilden sich unterschiedliche Spielgruppen. Das Spieleteam unterstützt bei der Spielerklärung, beim Ausloten von Interessen und steht für alle Fragen bereit. Getränke und Verpflegung bringen die Teilnehmenden übrigens selbst mit oder können sie über Essenslieferanten bestellen. Da halten wir entsprechendes Infomaterial bereit.

Gibt es zeitliche Beschränkungen?
Im Grunde nicht. Wir haben Spielrunden gehabt, die endeten um Mitternacht, aber es gab auch schon spannende Partien, die sich bis in die Nacht hinzogen. Wir achten sehr darauf, dass wir die Bewohner der umliegenden Wohneinheiten nicht in ihrer Ruhe stören, was im Spieleifer natürlich nicht immer einfach ist.

Mutet es nicht etwas „altbacken“ an, im digitalen Zeitalter solche Treffen
durchzuführen?
Aus meiner Sicht hierzu ein klares NEIN. Richtig ist natürlich, dass auch die digitalen Spielwelten eine enorme Anziehungskraft mit sich bringen und es überaus qualitätsvolle Angebote gibt. Viele unserer Teammitglieder, ich eingeschlossen, tummeln sich auch gerne auf solchen Plattformen und lassen sich herausfordern. Aber das eine schließt das andere nicht aus. Gemeinsames Spielen, Wetteifern, sich über Siege zu freuen und als guter Verlierer aus einer Partie hervorzugehen, all das hat Tradition und findet sich ja auch in der digitalen Welt wieder. Wichtig ist für uns als Bücherei jedoch, die Menschen im gemeinsamen Interesse zusammenzuführen, Begegnung zu ermöglichen und Gemeinschaftserlebnisse zu schaffen. Mit unseren Veranstaltungen haben wir in den letzten fünf Jahren vielen Menschen eine Freude bereiten können. Das macht mich zufrieden und uns allen Mut, weiter zu machen. Von Zeit zu Zeit gelingt uns auch die Ausrichtung eines Kenner–Spieleabends; solche Highlights sind dann ein besonderes Erlebnis.

Die nächsten Spieleabende der Bücherei Sankt Gallus, Küdinghoven sind geplant für:
23.9. * 14.10. * 28.10.* 11.11. * 25.11. * 9.12. und 23.12.