Spielkritik: Canvas

Brandneu bei uns: Canvas

Ausgeliehen und ausprobiert.
Hier der Bericht von unserer Spieletesterin dazu:

Das Legespiel Canvas ist optisch wirklich wunderschön gemacht, ein so künstlerisch designtes Spiel kenne ich bisher nicht. Allerdings wirkt sich das Kunst-Thema leider nicht so richtig auf den Spielvorgang selber aus.

Die einzelnen Karten (Bildelemente auf durchsichtiger Folie), die man zu einem Kunstwerk zusammenstellt, können wunderschöne oder witzige aber auch skurrile Kreationen ergeben. Wäre da nicht noch zusätzlich die Aufgabe beim Sammeln, bestimmte (am unteren Folienrand abgebildete) Symbole in bestimmten Kombinationen zusammenzustellen. Diese Vorgaben sind nicht unwichtig, denn sind sie erfüllt, bekommt man beim Zusammenstellen jedes Bildes Belohnungs-Plättchen. Natürlich zählen die am Ende in der Gesamt-Wertung. Zwar soll bei gleichem Punktestand derjenige gewinnen, der das schönste Bild kreiert hat. Da aber niemand deswegen seine Punkte vernachlässigen wird, nur um ein hübsches Bild zu kreieren, rückt die Gestaltung doch sehr in den Hintergrund.

Wer gerne miteinander spielt, erlebt bei Canvas, dass man eher für sich alleine spielt. Statt die Züge der anderen Mitspielenden zu beobachten oder zu beeinflussen, konzentriert man sich beim Zusammenstellen stark auf seine eigenen Karten-Kombinationen.

Kleiner Minuspunkt noch beim Design: Das Stoff-Tuch, auf dem man spielt, sieht zwar sehr schön aus. Wirft aber leichte Wellen, wodurch die Folien-Karten beim Weiterschieben immer wieder hängen bleiben.

Fazit: Das Spiel ist toll, um es ein bis dreimal zu spielen. Danach hat sich der Reiz vermutlich verloren. Deshalb: Klasse, dass es das Spiel zum Ausleihen in der Bücherei gibt. Kaufen würde ich es mir (bei meinem beschränkten Platz im Spieleschrank) aber eher nicht.

Bonn, Februar 2023